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FINANZCHECK.de
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Nicht immer ist im Leben alles sicher. Wenn es um die eigenen Finanzen geht, kann gerade bei langlaufenden Krediten mit hohen Ratenzahlungen die Gefahr bestehen, irgendwann einmal nicht mehr zahlungsfähig zu sein. Eine Bank will dieses Ausfallrisiko stets kalkulieren können – und zwar vor der Kreditaufnahme. Für jeden Kreditnehmer ist es gut zu wissen, worauf Banken hierbei achten müssen, welche Informationen sie dafür anfordern und wie Ausfallrisiken auch für den Kreditnehmer selbst abgesichert werden können.
Das Ausfallrisiko beschreibt die Höhe der Wahrscheinlichkeit, mit der ein Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen voraussichtlich nicht nachkommen kann.
Für Kreditnehmer gilt: Bewertet die Bank das Ausfallrisiko bei einer Kreditanfrage als hoch, wird der Kredit nicht oder nur mit hohen Zinsen gewährt.
Gemessen wird das Ausfallrisiko insbesondere am Einkommen und Vermögen des Schuldners sowie möglichen Kreditsicherheiten.
Das Ausfallrisiko wird im Kreditgeschäft häufig in einem Atemzug mit dem Kreditrisiko oder der Bonität eines Kreditnehmers genannt. Für Banken bedeutet das Ausfallrisiko, in Branchenkreisen auch als Adressenausfallrisiko bezeichnet, wie groß die Gefahr ist, dass ein Kreditnehmer seiner Zahlungsverpflichtungen teilweise oder vollständig / komplett nicht mehr nachkommt, also „ausfällt“. Es steht also für das Risiko eines Forderungsausfalls der Bank.
Ein Ausfall liegt genau dann vor und ein Kreditnehmer gilt als „ausgefallen“, wenn er seinen vertraglichen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Das ist auch dann der Fall, wenn wenig Hoffnung besteht, dass er diesen in der Zukunft noch nachkommen kann. Banken sind gesetzlich dazu verpflichtet, regelmäßig das erwartete Ausfallrisiko ihrer Kreditkunden anhand bestimmter Kriterien zu überprüfen und zu bestimmen. Mit diesen Kriterien sollte insgesamt ein möglichst realistisches Bild über die Verhältnisse und die finanziellen Eigenschaften des Kreditkunden entstehen. Mithin wird es auch als Bonität bezeichnet.
Ein steigendes oder hohes Ausfallrisiko (Adressenausfallrisiko) bedeutet also, dass auch die Bonität des Kreditnehmers während der Vertragslaufzeit sinkt oder schlecht wird. Die Ursache dafür sind in vielen Fällen im privaten Leben der Kreditnehmer zu finden. Dazu gehören immer wieder negative Lebensereignisse oder plötzliche Schicksalsschläge, von denen die Menschen getroffen werden. So wird ein Zahlungsausfall häufig durch die Überschuldung privater Haushalte ausgelöst. Laut Statista waren diese Hauptursachen für eine Verschuldung deutscher Privathaushalte im Jahr 2018 verantwortlich:
Arbeitslosigkeit: 20,2 Prozent
Erkrankung, Sucht, Unfall: 15,3 Prozent
Scheidung, Trennung oder Tod des Partners/ der Partnerin: 12,8 Prozent
Unwirtschaftliche Haushaltsführung: 10,9 Prozent
Gescheiterte Selbstständigkeit: 8,4 Prozent
Sonstige Gründe: 32,4 Prozent
Nicht zuletzt wird neben diesen Ursachen im privat-persönlichen Bereich immer wieder eine negative gesamtwirtschaftliche Lage wie zum Beispiel die letzte Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 als Faktor für Ausfallrisiken genannt.
Tipp: Die Beispiele und die aktuellen Statistiken verdeutlichen, dass einer möglichen Verschuldung oder Zahlungsschwierigkeit bei Kreditnehmern mit Absicherungen und Vorsorge begegnet werden kann. Letztlich ist aber das Ausfallrisiko für Kredite nach wie vor ein Wagnis, das zwar kalkuliert aber nie ausgeschlossen werden kann. Kreditgeschäft bleibt Risikogeschäft!
Grundsätzlich wird unter der Bonität die Kreditwürdigkeit oder Zahlungsfähigkeit einer Person bzw. eines Unternehmens verstanden. Daher prüft eine Bank vor einem Geschäftsabschluss, ob der neue Kunde eine wirtschaftliche Rückzahlungsfähigkeit besitzt und den Kredit bis zum Ende abbezahlen kann.
Insofern ist eine Bonitätsprüfung der Banken zunächst eine wichtige Grundlage für Kreditentscheidungen. Durch das Kreditwesengesetz sind die Banken andererseits auch verpflichtet, regelmäßig die Bonität ihrer Kreditkunden zu prüfen. Bekanntlich fängt das bereits mit Beantragung eines Kredits an: Hier verlangt die Bank von ihren zukünftigen Kunden unter anderem aktuelle Einkommensnachweise und eine Auskunft über die finanziellen Verhältnisse. Schließlich möchte die Bank mit ihrer Bonitätsprüfung verlässlich herausfinden, ob für den Kunden eine ausreichend positive Differenz zwischen Einkünften und Ausgaben bleibt, um die Raten für den Kredit auch zukünftig und regelmäßig zahlen zu können.
Da bei den Banken der wirtschaftliche Erfolg und die eigene Existenz wesentlich davon abhängt, möglichst wenig Ausfallrisiken unter den Kreditkunden zu haben, kommt der Bonitätsprüfung eine große Bedeutung zu. Auf der Basis der dabei ermittelten Informationen kann auch das Ausfallrisiko der Kreditkunden näher bestimmt werden. Bei der Bonitätsprüfung bedient sich eine Bank dieser Informationsquellen:
Schufa-Auskunft: Wirtschaftsinformationsdienste wie die Schufa liefern kreditrelevante Informationen von Unternehmen und Privatpersonen. Sollte sich dann konkret in einem Fall zeigen, dass es in der Vergangenheit anderweitig zu Zahlungsausfällen gekommen ist, so kann eine höhere Wahrscheinlichkeit eines Kreditausfalls angenommen werden. Die Bank würde dann wahrscheinlich das Kreditgesuch eines neuen Kunden ablehnen.
Nachweis von Kreditsicherheiten: Sollten Sicherheiten wie Immobilien, Sparguthaben, Lebensversicherungen, Wertpapiere, eine Grundschuld oder Bürgschaft vom Kunden gestellt werden können, wäre das ein wichtiger Hinweis zur Bonität. Einen Kreditausfall dürften diese im schlimmsten Fall zwar nicht verhindern können. Jedoch kann die Bank ihren Schaden damit minimieren.
Einkommens- und Liquiditätsnachweise: Kopien der Gehaltsabrechnungen, Arbeitsverträge, Kontoauszüge sowie Belege für andere Einkommensquellen sind wichtige Informationen, ob ein festes und sicheres Einkommen auch zukünftig besteht. Denn schließlich müssen daraus die monatlichen Tilgungsraten bezahlt werden.
Eigene Erfahrungen: Auch wird die Bank ihre eigenen Erfahrungen mit dem Kunden in der Vergangenheit zum Beispiel über vorhandene Kreditakten überprüfen.
In einem internen Verfahren prüfen dann die Banken mit den so erhaltenen Informationen, wie das Ausfallrisiko für den betreffenden Kreditkunden einzustufen ist. Hierfür werden verschiedene Kategorien benutzt. Am Ende beziffert ein möglichst genauer Prozentwert das vorhandene Kreditausfallrisiko. Überschreitet das Risiko eine bestimmte, vorher intern festgelegte Schwelle, wird ein vorliegender Kreditantrag abgelehnt. Wo der Grenzwert im Einzelfall liegt, hängt von jeder einzelnen Bank ab. Dies ist von Bank zu Bank unterschiedlich.
Bei der Kalkulation von Ausfallrisiken (Kreditrisiken) spielt auch eine wichtige Rolle, wie hoch der erwartete Verlust je Kreditfall ist. Dabei werden diese Fragen bewertet und in einem Schema berechnet:
Wie wahrscheinlich ist ein Ausfall?
Wie hoch ist die Kredithöhe bei Ausfall?
Wie viel Prozent der Kredithöhe gehen beim Ausfall verloren?
Die Multiplikation der zu den Fragen gehörenden Werte gibt an, wie hoch ein erwarteter Verlust im speziellen Fall ist. Er stellt im statistischen Sinn einen Erwartungswert dar.
Ein höheres Ausfallrisiko wird jede kreditgebende Bank möglichst vermeiden oder absichern wollen. In gewisser Höhe sind Banken jedoch bereit, Ausfallrisiken im Kreditgeschäft zu übernehmen. Allerdings nicht zum Nulltarif für die Kunden. Während extreme oder zu hohe Ausfallrisiken zu einer Ablehnung eines Kreditantrags führen, werden Banken bei einem erhöhten Risiko vom Kunden in der Regel mehr Zinsen verlangen. Es gilt die Faustregel: Je wahrscheinlicher ein Kreditausfall ist, desto höher sind die zu zahlenden Kreditzinsen. Die Höhe des Zinses kann als eine Art Barometer für das Risiko angesehen werden. Mit einem entsprechenden „Preisaufschlag“ lassen sich die Banken ihr höheres Risiko bei der Darlehensvergabe bezahlen.
Hintergrund: Höhere Ausfallrisiken im Kreditgeschäft werden von der Bankenaufsicht regelmäßig und genau überwacht. Verbunden sind damit die Vorschriften zur Unterlegung des haftenden Eigenkapitals der Banken im Rahmen der Bankenregulierung (Basel II). Höhere Ausfallrisiken bedeuten dementsprechend auch mehr erforderliches Eigenkapital. Die Bereitstellung von mehr Eigenkapital führt letztlich zu weiteren Eigenkapitalkosten.
Um Ausfallrisiken im Kreditgeschäft zu reduzieren, werden gerade bei langfristigen Krediten und Darlehen mit hohen Ratenzahlungen von den Kunden oft bestimmte Absicherungen verlangt. Inzwischen weit verbreitet ist der Abschluss einer Restschuldversicherung.
Eine Restschuldversicherung, oft auch als Restkreditversicherung oder Kredit-Lebensversicherung bezeichnet, ist eigentlich eine nicht kapitalbildende Risikolebensversicherung mit sinkenden Beiträgen. Das entspricht auch dem Verlauf der Restschuld bei einem Kredit, der durch sie versichert werden soll. Vorteilhaft ist für den Darlehensnehmer, dass die Versicherung ihm und eventuell seiner Familie eine zusätzliche Sicherheit bietet. Denn gerade bei lang laufenden Krediten kann es sein, dass eine schwere Erkrankung, Berufsunfähigkeit, Arbeitslosigkeit oder etwa ein Todesfall auch Familienangehörige in Zahlungsschwierigkeiten bringt. Die Restschuldversicherung würde dann bei einem Ausfall die weiteren Ratenzahlungen übernehmen.
Andererseits sind der Kredit und die angebotene Restschuldversicherung oft zwei verschiedene Produkte. Achtung: Hier fallen eventuell hohe Provisionen bei der Vermittlung an. Diese Kosten der Restkreditversicherung können die monatlichen Kreditraten möglicherweise deutlich erhöhen.
Tipp: Sollte der Abschluss einer Restschuldversicherung nötig sein, empfiehlt sich für jeden Kredit, die Kosten einer entsprechenden Police vorab mit einzukalkulieren oder von einem Vergleichsrechner einkalkulieren lassen.
Neben höheren Zinsen kann auch der erforderliche Abschluss einer Restschuldversicherung zusätzliche Kosten für den Kreditnehmer bei einer Finanzierung verursachen. Darüber sollte vor Vertragsabschluss Klarheit herrschen. Entsprechend müssen diese Kosten vorab einkalkuliert werden. Mit diesen Informationen kann mithilfe eines Vergleichsrechner schnell das richtige Kreditangebot unter wirklich vergleichbaren Alternativen gefunden werden.So lässt sich dann das passende Angebot, inklusive der Kosten für ein höheres Ausfallrisiko, über einen Vergleichsrechner suchen:
Der Vergleichsrechner von FINANZCHECK.de bietet kostenfrei einen Vergleich der Angebote zahlreicher Banken.
Kreditnehmer müssen nur den gewünschten Nettodarlehensbetrag, die Laufzeit und Verwendung angeben.
Anschließend listet der Vergleich automatisch alle Kredite inklusive des effektiven Jahreszinses auf.
In den Tarifdetails sollten Kreditnehmer zudem die Rückzahlungsmodalitäten und Angaben zu möglichen Ratenschutz- oder Restschuldversicherungen prüfen.
Kreditnehmer haben die Möglichkeit, sich kostenlos von einem geschulten Kreditberater von FINANZCHECK.de telefonisch beraten lassen.
Finanzcheck bietet viele unterschiedliche Arten von Krediten an. Ob für ein Auto, eine Umschuldung oder Ihr Gewerbe – hier gibt es günstige Kredite für jeden Verwendungszweck. Darüber hinaus ist unser Kreditangebot auf verschiedene Personengruppen ausgerichtet. Ob Angestellte, Rentner oder Azubis – nutzen Sie unseren Kreditvergleich, um den passenden Kredit zu finden.
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Patrick Reuter, Diplompolitologe für internationale Beziehungen, hat seit über 20 Jahren Erfahrungen und Expertise in der Banken- und Versicherungswirtschaft. Bereits vor seiner Anstellung bei Finanzcheck.de war Patrick Reuter Experte für Beitrags- und Leistungsrecht von privaten und gesetzlichen Krankenversicherungen. Seit 2012 ist Patrick Reuter das Herzstück von Finanzcheck.de wenn es um das Wissen auf dem deutschen Kreditmarkt und die bestmögliche Beratung für unsere Kunden geht.
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